Sie möchten nicht nur besser klingen, sondern auch besser ankommen?

Das ultimative Warm für Ihren Körper und Ihren Stimmklang.

Nicht nur Schauspieler, Radiomoderatoren, Synchronsprecher oder Werbesprecher, oder die sympathischen Stimmen, die Sie aus Dokumentationen kennen, trainieren Ihre Stimme, sondern auch Manager, Politiker, Führungskräfte, Verkäufer etc. nutzen Ihre Stimme als Instrument, um charmant, kompetent und überzeugend zu wirken.

Viele meiner Kunden kennen, das: Sie hören Ihre eigene Stimmaufnahme auf WhatsApp und Ihre Stimme klingt nicht voll genug, gepresst, zu hoch oder, zu tief. 

Als Sprecher, egal ob professionell oder auch im privaten Bereich, ist es aber vorteilhaft die Stimme zu trainieren, um die eigene Wirkung nach außen und nach innen zu verbessern. Denn Stimme schafft Stimmung.

Damit Sie eine präsente, klare Stimme bekommen, habe ich in diesem Artikel die sieben Stimmübungen aus meinem Unterricht genommen, die für meine Kunden und mich am effektivsten waren.

Übung #1: Erde Dich! (Dauer: 1 min.)

Unsere Füße sind die Basis, um aufrecht stehen zu können und Sie sind das Fundament für die Ausrichtung unseres Körpers. Deswegen beginnt ein gutes Stimmtraining auch immer erst bei unseren Füßen. Die Körperhaltung (im Sitzen oder stehen) hat Auswirkungen auf den kompletten Körper und damit auch an dem, wie durchlässig wir sind. Wenn die Körperhaltung stimmt, kann unser Zwerchfell, (unser Hauptatemmuskel) sich leicht bewegen und das ist die Grundlage um kraftvoll zu sprechen.

Eine sehr effektive Übung für einen festen Stand ist die Dreiecks-Stecker-Übung.

Übung:

1. Starten Sie im Stehen. Stellen Sie sich gerade hin. Ihre Knie sind durchlässig. Das heißt, sie sind nicht durchgedrückt, sondern leicht abgewinkelt. Die Füße stehen jetzt hüftbreit.
2. Heben Sie nun Ihren rechten Fuß und drehen Sie den großen inneren Ballen, unter ihrem großen Zeh, wie eine Schraube in den Boden. Den Atem lassen Sie dabei bitte frei fließen, also achten Sie darauf, dass Sie ihn während der Übung nicht anhalten oder AKTIV einatmen.
3. Nehmen Sie den rechten Fuß jetzt vom Boden, winkeln Sie das Knie ab, sodass Ihr Fuß in der Luft schwebt und stellen Sie ihn unter Ihren kleinen Zeh wieder auf den Boden. Drücken Sie den kleinen Ballen unter dem kleinen Zeh in den Boden wie eine Schraube.
4. Als Letztes heben Sie den Fuß wieder und mache das Gleiche mit der Mitte Ihrer Ferse.
5. Heben Sie jetzt noch einmal den gesamten Fuß (ca. 5 Zentimeter von der Erde) ab, sodass Sie auf einem Bein stehen.
   Jetzt heben Sie Ihren rechten Fuß und stellen Sie sich vor, wie die drei Punkte sich wie ein Dreiecksstecker in den Boden verankern.
6. Spüren Sie nach – welchen Unterschied spüren Sie beim Stehen? Wie stehen Sie jetzt?
7. Machen Sie zum Ausgleich, das Gleiche mit dem linken Fuß.
8. Spüren Sie auch hier nach, wie fest Du jetzt verankert Sie sind. Spüren Sie ihren Atem, und prüfen Sie, ob er sich vielleicht ein wenig freier anfühlt als vorher.

Übung #2: Marionette – Herablassen der Wirbelsäule (Dauer: 2–3 min.)

Die Marionette ist eine Übung, die Ihnen nicht nur hilft, Ihre Körperhaltung perfekt auszurichten. Sie hilft Ihnen auch, Ihren Nacken zu entlasten. Wenn Ihr Nacken verspannt ist, hat das auch Auswirkungen auf Ihren Kiefer. Und Ihr Kiefer sollte immer frei von Spannung sein, damit der Stimmklang freier, resonanter und etwas tiefer wird.

1. Stellen Sie sich vor, Ihr Körper wird von Fäden, die wie bei einer Marionette gehalten werden. Ihr Körper hängt an diesen Fäden.
2. Nun wird der oberste Faden vom Scheitel Deines Kopfes losgelassen. Lassen Sie jetzt Ihren Kopf mit seinem Gewicht schwer nach vorn unten fallen.
3. Das Gewicht Ihres Kopfes zieht Ihren gesamten Oberkörper jetzt langsam Wirbel für Wirbel hinunter. Entspannen Sie dabei Ihre Arme und achten Sie darauf, dass Ihre Knie durchlässig sind.
4. Wenn Sie unten angekommen sind, (bitte nur so weit, dass es angenehm ist), dann heben Sie Ihren Kopf ein wenig und lassen Sie ihn wieder los. Achten Sie darauf, dass Ihr Nacken wirklich entspannt ist.
5. Jetzt richten Sie sich langsam vom Becken ausgehend wieder auf. Visualisieren Sie jeden einzelnen Wirbel. Machen Sie die Übung bitte bewusst und langsam, um einen Effekt zu spüren.
6. Wichtig: Nach dem Sie Ihren Brustkorb aufgerichtet haben, lassen Sie erst die Schultern an ihren Platz kommen, erst dann richten Sie Ihren Kopf als Letztes auf. Spüren Sie nach: Wie stehen Sie jetzt? Haben Sie das Gefühl, gerader, größer zu sein?

Übung# 3 Atmung vertiefen: Dauer: 1–2 min.

Mit dieser Übung trainieren Sie Ihren reflektorischen Atemimpuls. Sie verbessern durch die Dehnung ihre Lungenkapazität und Muskeln, die an den Seiten verspannt sind, können sich entspannen.

1.  Stehen Sie aufrecht, Ihre Knie leicht gebeugt. Die Füße stehen hüftbreit parallel zueinander.
2. Heben Sie Ihren rechten Arm, strecken diesen mit der Handfläche nach außen, sodass Ihre Flanken frei sind, ganz nach oben und auf die Seite, sodass Ihre rechte Körperhälfte seitwärts einer Streckung nach links macht.
3. Wichtig ist auch hier, dass Sie ihren Atem nicht versuchen zu beeinflussen. Führen Sie die Übung behutsam durch, langsam und dann werden Sie merken, wie der Atem beim Heben der Arme und Handflächen, sich den Platz in Ihrem Körper selbst nimmt.
4. Jetzt lassen Sie ihren Arm wieder nach unten fallen.
5. Der Atem strömt wie bei einem Seufzer aus.
6. Achten Sie, wie sich die linke Seite ihres Körpers anfühlt und führen Sie die Übung auch auf der gegenüberliegenden Seite durch.

Übung# 4 Kiefer lockern: Dauer: (ca. 2–3 Min.)

Fast alle Menschen haben Verspannungen im Kiefer. Ein verspannter Kiefer hat gleich mehrere Auswirkungen auf unsere Stimme und sogar die Artikulation. Um leicht, locker und Resonanzreich sprechen zu können, benötigen wir einen entspannten Kiefer.

Die folgende Übung ist ein regelrechter Geheimtipp und für meine Kunden und mich führt diese Übung immer wieder zu einem wow-Erlebnis.

1. Reiben Sie ihre Hände, sodass diese warm werden.
2. Legen Sie Ihre gewärmten Hände wie eine Schale um Ihren Unterkiefer. Das Kinn und ein Teil des Oberkiefers sind jetzt abgedeckt. Der Mittelfinger ruht jetzt direkt unter ihrem Ohrläppchen.
3. Schließen Sie die Augen und spüren Sie in Ihren Unterkiefer hinein. Wo spüren Sie Verspannungen.
4. Schicken Sie jetzt gedanklich Wärme in die Bereiche Ihres Kiefers, die verspannt sind.
5.  Stellen Sie sich vor, wie die Wärme alle Verspannungen löst und lassen Sie den Unterkiefer immer mehr los. So, dass dieser sich in ihre Hände entspannen kann.
6. Nach ein paar Minuten legen geben Sie Ihre Hände wieder weg von ihrem Kiefer und spüren Sie jetzt nach.
7. Ihr Kiefer sollte ein wenig entspannter sein und Sie können diesen jetzt besser öffnen und Ihre Sprechstimme klingt auch gleich deutlicher und Resonanz reicher.

Übung# 5 summen auf M

Diese Übung massiert Ihre Stimmlippen (Stimmbänder), sorgt für mehr Fülle in Ihrem Stimmklang und beugt Heiserkeit und Überlastung der Stimme vor.  Sie aktivieren ihren Brustton und kommen in Ihre Indifferenzlage. Der Brustton klingt überzeugend und schafft ein wärmendes Gefühl bei Ihrem Gegenüber.

1. Ihr Mund ist geschlossen, die Lippen liegen locker aufeinander und sind nicht gepresst.
2. Zwischen Ihren Zähnen ist ca. 1 cm Abstand.
3. Ihre Zunge sollte entspannt am Boden Ihres Mundes liegen.
4. Entspannen Sie ihren Kiefer.
5. Summen Sie nun leise ein M und spüren Sie die Vibration.
6. Spielen Sie mit der Tonhöhe, lassen Sie den Ton wie bei einer Sirene nach oben und unten wandern.
7. Legen Sie eine Hand auf Ihren Brustkorb und spüren Sie, ob es hier anfängt, zu kitzeln oder zu vibrieren.

Ich summe extrem gerne, wenn ich Auto fahre. Damit kann die Zeit im Auto nutzen. Allerdings summe ich dann zur Musik und lasse die Hände beim Lenker.

Übung# 6 Artikulation (Dauer: 2. min.)

Diese Übung ist besser als die Korken-Übung, die Sie vielleicht schon kennen.

Sie trainiert ihre Zunge und sie werden schnell deutlicher sprechen.

Um die Artikulation zu trainieren, sprechen Sie folgende Konsonanten und Vokal Verbindung deutlich: Pa Pe Pi Po Pu Peu Pei Pau

erst einzeln und dann schnell hinter einander. Achten Sie dabei das:

1. Legen Sie die Zunge an Ihren oberen Gaumen, sodass die Zungenspitze kurz vor Ihren Schneidezähnen am oberen Gaumen liegt.
2. Sprechen Sie, während Sie die Zunge oben aufliegen haben, einen beliebigen Text laut.
3. Durch das Hindernis klingt ihre Aussprache jetzt erst mal undeutlich.
4. Übertreiben Sie beim Sprechen so, dass Sie trotz des Hindernisses, so weit wie möglich, verständlich sind.
5. Entspannen Sie wieder Ihre Zunge und sprechen Sie den Text erneut. Sie werden nun merken, dass Sie nicht nur deutlicher und verständlicher als davor sprechen.

Übung# 7 Körper führt, Stimme folgt (Dauer: 1. min.)

1. Die Stimme ist hörbarer Ausdruck Ihrer Körpersprache. Wenn Sie schnelle, zackige, große Bewegungen mit ihren Händen und Armen machen, dann klingen Sie auch eher abgehackt. Fließende Bewegungen wie z. B.: eine langsame liegende Acht, oder wenn Sie sich vorstellen, Sie streicheln eine Katze, macht ihre Stimme wunderbar weich.
2. Wenn Sie also ein Wort hervorheben möchten, um die Aussage zu verdeutlichen, dann machen Sie eine zackige Handbewegung nach unten, beim Sprechen des Wortes.
3. Probieren Sie Ihre Gestiken aus und schauen Sie, wie sich diese auf Ihre Stimme auswirken.
4. Üben Sie anhand von Märchen, oder anderen Texten und nehmen Sie die Geschichten auch auf. Das hilft Ihnen auch selbst zu hören, ob und welche Fortschritte Sie machen.